Volkswirtschaftlich fragwürdig: Stromtrassen dienen freiem Binnenmarkt

Am 30.06.2018 hielt der umweltpolitische Sprecher der LINKEN im Deutschen Bundestag, Ralph Lenkert, zusammen mit seiner ehemaligen Fraktionskollegin Eva Bulling-Schröter auf Einladung von engagierten Trassengegnern in Arzberg einen Vortrag zur europäischen Dimension des Netzausbaus.

Aus der Systematik der Netzentwicklungspläne wird deutlich, dass der größte Teil der Ausbauvorhaben nicht auf einer nationalen erneuerbaren Energiewende basieren, sondern Ergebnis des 3. EU-Binnenmarktpaketes sind, das einen freien Stromhandel quer durch Europa anstrebt.

Der volkswirtschaftliche Nutzen dieses EU-marktbasierten Ansatzes wird im Rahmen der Netzausbau-Diskussionen leider überhaupt nicht beleuchtet. Der mittlerweile auf über 30 Milliarden Euro veranschlagte Netzausbau bedarf dringend einer volkswirtschaftlichen Überprüfung und eines Eignungstests für den Nutzen der deutschen und der europäischen Energiewende.

Immerhin bestimmen die Ergebnisse der europäischen Netzausbauplanung (TYNDP) den größten Teil des ausgemachten Investitionsbedarfs in Deutschland - und der wird von Netzentwicklungsplan zu Netzentwicklungsplan immer wieder 1:1 in die deutsche Ausbauplanung übernommen und von den Übertragungsnetzbetreibern als Ergebnis präsentiert. Deshalb präesentieren sie die HGÜ-Trassen als unumstößlich.

Die Präsentation des Vortrages kann hier eingesehen werden.