Über mich
Eine gute Freundin und Kollegin – Birgit Pätzold – hat einiges über mich aufgeschrieben,
quasi ein Lebenslauf in Textform.
Ralph Lenkert wurde am 9. Mai 1967 in Apolda geboren und wuchs als Zeissianer-Kind in Jena auf. Nach dem sehr guten Abschluss der 10. Klasse entschied er sich für eine Lehre als Werkzeugmacher bei Carl Zeiss Jena, die er ebenfalls mit besten Ergebnissen absolvierte. Bis 1991 arbeitete er im Vorrichtungs- und Funktionsmusterbau von Carl Zeiss, unterbrochen nur durch den 18monatigen Grundwehrdienst. In seiner Freizeit arbeitete er ehrenamtlich im Studentenklub „Schmiede“, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte. Ein Jahr nach der Hochzeit erblickte 1988 der erste Sohn das Licht der Welt.
Nach der Wende wurde Ralph Lenkert wie viele andere mit „Kurzarbeit Null“ in die Warteschleife geschickt, inzwischen bei Jenoptik. Er wollte nicht abwarten und wechselte bereits nach einem Monat zur Jenaer Firma Günther, einem Zulieferer für hochpräzise Mechanik. Dort arbeitete er bis 1996 im Zweischichtsystem als Werkzeugmacher und Programmierer für CNC-Maschinen. 1991 begann er ein Fernstudium als Techniker für Maschinenbau. In den schwierigen 90er Jahren half ihm auch die zusätzliche Qualifikation in Jena nicht weiter, so dass er zum Tagespendler wurde.
Im Werk Weißensee des Nordrhein-Westfälischen Unternehmens Mubea arbeitete er ab 1996 als stellvertretender Leiter der Musterfertigung für PKW-Achsfedern. Als 1999 eine neue Fabrik in Tschechien aufgebaut wurde, übernahm er dort für zweieinhalb Jahre den Aufbau des Qualitätswesens. Trotz des Erfolges suchte Ralph Lenkert nach einer Alternative in seiner Heimat, denn die Arbeit im Ausland belastete das Familienleben. Auf Dauer wollte er seiner Frau die Verantwortung für Haushalt und Kinder – 1997 war der zweite Sohn zur Welt gekommen – nicht allein aufbürden.
2002 ergab sich für den inzwischen auslands- und leitungserfahrenen Techniker die Möglichkeit, als Technologe zu Carl Zeiss Jena zurückzukehren. Der Bereich „Digitale Projektion“ wuchs beständig und baute – untypisch für Zeiss – zum ersten Mal eine Massenfertigung auf. Die Erfolgsstory endete abrupt, als die Geschäftsleitung beschloss, Lohnkosten zu sparen und die Fertigung nach China zu verlagern. Gegen seine Überzeugung musste Ralph Lenkert Arbeitsplätze von Jena nach Suzhou verlagern und neue Produkte im chinesischen Werk in die Serie überführen.
Diese Arbeit führte ihm vor Augen, wie wichtig Bildung für den Lebensstandard ist – auch zu Hause. Ein Arbeiter in Suzhou verdient 5% vom Lohn eines Jenaer Arbeiters. Bei einem Meister sind es 25%. Ein guter chinesischer Ingenieur verdient schon 60% des Jenaer Ingenieur-Gehalts, darüber hinaus gibt es keine nennenswerten Unterschiede mehr. Die deutsche Industrie lagert deshalb Arbeitsplätze für wenig qualifizierte Kräfte aus, bei Fachkräften aber lohnen sich die enormen Verlagerungskosten kaum.
Durchsetzungsvermögen und Engagement bewies Ralph Lenkert als stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der zwischenzeitlich von Zeiss ausgegründeten Sypro Optics GmbH.
Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus wirkten die Kürzungen der Thüringer CDU im Bildungsbereich, besonders in den Kindergärten, auf Ralph Lenkert wie ein Angriff auf die Zukunft seiner Heimat. Nach der Verkündung des Bildungskonzeptes 2-16 der CDU gab er seine kritische Passivität auf und begann aktiv zu werden und mit demokratischen Mitteln für seine Überzeugung zu kämpfen. Wegen der „Familienoffensive“ der CDU 2005 war er deshalb Mitinitiator des Volksbegehrens „Für eine bessere Familienpolitik“, das er als Sprecher vertrat.
Das Volksbegehren war 2010 erfolgreich. Gelebte direkte Demokratie kann Verbesserungen erzwingen, das haben die Thüringer Bürgerinnen und Bürger bewiesen. Mehr als 61.000 Unterschriften wurden gesammelt, fast ein Drittel davon in Ralph Lenkerts Wahlkreis!
Zu den aktivsten Unterstützern des Volksbegehrens gehörte DIE LINKE, deren Thüringer Landesverband Ralph Lenkert 2009 als Parteilosen für die Wahl zum Deutschen Bundestag nominierte – auf Platz 1 der Landesliste. Er gewann das Direktmandat in seinem Wahlkreis Gera – Jena – Saale-Holzland-Kreis.
Familien- und Bildungspolitik und direkte Demokratie hatte er sich auf die Fahne geschrieben, aber die Fraktion brauchte dringend einen Umweltpolitiker. Also wurde Ralph Lenkert deren Obmann im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und arbeitete außerdem im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung.
Im Januar 2011 wurde er Mitglied der Partei DIE LINKE. Er selbst sagte dazu: „Am „Erfurter Programm“ der Partei habe ich aktiv mitgewirkt. Zu einem Programm, das ich mit erarbeite, stehe ich auch! Deshalb wurde ich Mitglied der LINKEN.“
Neben erfolgreicher Parlamentsarbeit – genannt sei hier nur die Anhebung der Lärmgrenze für Kinderspielgeräusche im Bundes-Immissionsschutzgesetz – beteiligt sich Ralph Lenkert auch regelmäßig an außerparlamentarischen Initiativen. Im Wendland kämpfte er gemeinsam mit Tausenden Castor-Blockierern gegen das geplante Atommüllendlager in Gorleben, in Dresden und in seinem Wahlkreis stellte er sich Nazis in den Weg und half als Bundestagsabgeordneter immer wieder, wenn Vermittlung zwischen Polizei und Demonstrierenden notwendig war.
2013 und 2017 zog Ralph Lenkert über die Landesliste der LINKEN erneut in den Deutschen Bundestag ein, wo er seine Arbeit als Mitglied des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit fortsetzt und zwischenzeitlich auch Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung gewesen ist. Zu einem seiner wichtigsten Projekte in diesem Ausschuss gehört über Jahre der Kampf um das Verbot des feuergefährlichen und hochgiftigen Kältemittels R1234yf, das nach Festlegungen der EU in PKW eingesetzt wird.
Ausführliche Informationen hierzu und zu vielen anderen Aspekten der Arbeit von Ralph Lenkert in Bundestag und Wahlkreis finden Sie hier auf seiner Homepage.
About me
A good friend and colleague - Birgit Pätzold - wrote some facts about me,
quasi a resume in text form.
Ralph Lenkert was born on May 9, 1967 in Apolda and grew up as a "Zeissian" child in Jena. After the very good completion of the 10th grade, he decided to do an apprenticeship as a toolmaker at Carl Zeiss Jena, which he also completed with the best results. Until 1991 he worked in fixture and functional model construction at Carl Zeiss, only interrupted by the 18-month military service. In his free time he worked as a volunteer in the student club "Schmiede" ("Smithy"), where he also met his future wife. A year after the wedding, the first son was born in 1988.
After the reunification, Ralph Lenkert, like many others, was put on hold with "short-time work zero", now at Jenoptik. He didn't want to wait and switched to Günther, a supplier for high-precision mechanics, after just one month. There he worked until 1996 in a two-shift system as a toolmaker and programmer for CNC machines. In 1991 he started a distance learning course as a technician for mechanical engineering. In the difficult 90s, the additional qualification in Jena did not help him, so he became a day commuter.
From 1996 he worked at the Weißensee plant of the North Rhine-Westphalian company Mubea as deputy head of sample production for car axle springs. When a new factory was set up in the Czech Republic in 1999, he took over the development of the quality system there for two and a half years. Despite his success, Ralph Lenkert was looking for an alternative in his home country, because working abroad put a strain on family life. In the long run, he did not want to burden his wife with the responsibility for the household and children - the second son was born in 1997 - not alone.
In 2002, the technician, now experienced abroad and in management, had the opportunity to return to Carl Zeiss Jena as a technologist. The “digital projection” area grew steadily and - atypical for Zeiss - built up mass production for the first time. The success story ended abruptly when the management decided to save labor costs and move production to China. Against his conviction, Ralph Lenkert had to move jobs from Jena to Suzhou and put new products into series production in the Chinese plant.
This work showed him how important education is for living standards - also at home. A worker in Suzhou earns 5% of the wages of a Jena worker. With a master it is 25%. A good Chinese engineer already earns 60% of the Jena engineer salary, beyond that there are no noteworthy differences. German industry is therefore outsourcing jobs for unskilled workers, but the enormous relocation costs are hardly worthwhile for skilled workers.
Assertiveness and commitment proved Ralph Lenkert as deputy chairman of the works council of Sypro Optics GmbH, which has meanwhile been spun off from Zeiss.
From these personal experiences, the cuts made by the Thuringian CDU in the educational sector, especially in the kindergartens, had an effect on Ralph Lenkert like an attack on the future of his homeland. After the CDU announced its educational concept 2-16, he gave up his critical passivity and began to take action and to fight for his conviction with democratic means. Because of the "Family Offensive" of the CDU in 2005, he was therefore one of the initiators of the referendum "For a better family policy", which he represented as spokesman.
The referendum was successful in 2010. Direct democracy in practice can force improvements, as the citizens of Thuringia have demonstrated. More than 61,000 signatures were collected, almost a third of them in Ralph Lenkert's constituency!
One of the most active supporters of the referendum was DIE LINKE, whose Thuringian state association nominated Ralph Lenkert in 2009 as non-party for the election to the German Bundestag - number 1 on the state list. He won the direct mandate in his constituency Gera - Jena - Saale-Holzland-Kreis.
He had committed himself to family and education policies and direct democracy, but the parliamentary group urgently needed an environmental politician. So Ralph Lenkert became its chairman on the Committee on the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety and also worked on the Parliamentary Advisory Board on Sustainable Development.
In January 2011 he became a member of DIE LINKE. He himself said: “I was actively involved in the party's“ Erfurt program ”. I also stand by a program that I am working on! That's why I became a member of the LEFT party.”
In addition to successful parliamentary work - only the raising of the noise limit for children's play noise in the Federal Immission Control Act should be mentioned here - Ralph Lenkert also regularly participates in extra-parliamentary initiatives. In the Wendland, he fought with thousands of Castor blockers against the planned nuclear waste repository in Gorleben, in Dresden and in his constituency, stood in the way of Nazis and, as a member of the Bundestag, always helped when mediation between the police and demonstrators was necessary.
In 2013 and 2017, Ralph Lenkert again moved to the German Bundestag via the LEFT party's state list, where he continues his work as a member of the Committee on the Environment, Nature Conservation and Nuclear Safety. One of his most important projects in this committee is the fight for the ban on the flammable and highly toxic refrigerant R1234yf, which the EU has decided to use in cars. He also has been a member of the Committee on Education, Research and Technology Assessment from 2013 to 2017.
Detailed information on this and many other aspects of Ralph Lenkert's work in the Bundestag and constituency can be found here on his homepage.