Mein Reisebericht: Spitzbergen/Norwegen - entsprechend dem Verhaltenskodex für Abgeordnete
Mit meiner Unterschrift unter den Verhaltenskodex für Abgeordnete ging ich die Verpflichtung ein, über mandatsbedingte Dienstreisen einen Kurzbericht zu veröffentlichen. Die Reise fand ohne persönliche Begleitung und ohne vorhergehenden oder nachgelagerten privaten Aufenthalt statt.
Einzeldienstreise nach Norwegen / Spitzbergen
Reisedauer: 07.04.2015 bis 10.04.2015
Orte: Oslo, Longyearbyen, Deutsch-Französische-Forschungsstation in Ny-Ålesund
Einladung durch: Bundesministerin für Bildung und Forschung
Reisegruppenmitglieder: Ministerin und MinisteriumsmitarbeiterInnen, Deutscher Botschafter in Norwegen, VertreterInnen Alfred Wegener Institut (Mitbetreiber der Forschungsstation), 4 Mitglieder des Bundestages, Journalisten
Programm:
Dienstag: Anreise Berlin – Oslo – Treffen mit Deutschem Botschafter zur Information über die Deutsch-Norwegischen Beziehungen
Mittwoch: Weiterreise nach Longyearbyen – Besuch der Genbank Svalbard Global Seed Vault (SGSV)
- Besuch des arktischen Universitätscenters (UNIS)
- Weiterreise nach Ny-Ålesund
- Information zum Verhalten in der Arktis/Sicherheitsbestimmungen und zur Geschichte der Deutsch-Französischen Station
- Arbeitsessen mit Forscherinnen und Forschern der Station
Donnerstag:
- Informationsgespräch zur Forschungsarbeit und Ergebnissen
- Besichtigung der Forschungsstation und der Wetterstation
- Exkursion zu zwei Gletscherzungen und Besichtigen der Auswirkungen der Erderwärmung
- Arbeitsessen mit Vertretern der norwegischen Regierung
Freitag: Rückreise nach Berlin
Ziele der Reise:
- Vertiefende Erkenntnisse zum Klimawandel gewinnen
- Stärkung der Grundlagenforschung und Anerkennung der Leistungen der Forscherinnen und Forscher
- Festigen und Verbessern der Norwegisch-Deutschen Zusammenarbeit
- Prüfen des effizienten Einsatzes der bereitgestellten öffentlichen Mittel
Kurze persönliche Eindrücke:
- Der Klimawandel war sichtbar – örtliche Gletscher sind in den letzten 10 Jahren um etwa 60 Meter zurückgewichen, bedingt durch eine um 1,3 °C höhere Jahresmitteltemperatur.
- Fjord war eisfrei, vor 10 Jahren gab es Mitte April noch eine dicke, mit Schlitten befahrbare Eisdecke, seit 6 Jahren nicht mehr. Ursächlich dafür ist neben der reinen Erwärmung eine minimale Windrichtungsänderung, die jetzt warmes Nordatlantikstromwasser in den Fjord drückt.
- Das Ausmaß dieser Veränderungen überraschte alle Wissenschaftler.
- Es gibt Kipppunkte, an denen sich bis dahin schleichende Änderungen rapide beschleunigen.
- Der Wissenschaft liegen zu wenig Daten vor, es fehlt an flächendeckender Arktis-Grundlagenforschung.
- Auswirkungen der Erwärmung auf Spitzbergen lassen Rückschlüsse auf zukünftige Probleme hinsichtlich der Gletscherschmelze in den Alpen zu
- Wir Menschen sollten mehr Respekt und Achtung vor der Natur zeigen, unsere Technik ist zerbrechlicher als wir glauben.
In aller Kürze: Wir brauchen mehr Forschung und mehr Engagement im Klimaschutz.