Die Basis der Forschung wird zerstört

„Ich bin fassungslos, dass die Bundesregierung sich keine Gedanken dazu macht, wie die weltgrösste medizin- und lebenswissenschaftliche Bibliothek ZB MED in Köln dauerhaft gesichert oder wenigstens die Bestände erhalten werden sollen.“, so Ralph Lenkert. Die Bibliothek gehörte bis dato der Leibniz-Gemeinschaft an, die GWK hat in diesem Jahr einstimmig beschlossen, dass sie bis 2019 abgewickelt wird.

Auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag (BT-Drs.: 18/9570) antwortete die Bundesregierung, dass die Bibliothek nicht den Anforderungen an ein modernes Informationszentrum entspreche und sie diese Entscheidung deshalb unterstütze. „Ich halte nicht viel von der seltsamen Philosophie, dass eine Bibliothek durchbrechende Forschungsleistungen bringen muss, sie muss vor allem die Basis der wissenschaftlichen Infrastruktur bilden, durch Bereitstellung qualitativ hochwertiger, vielfältiger und umfangreicher Fachliteratur“, ergänzt Ralph Lenkert.

Die Bundesregierung äußerte, dass sie darauf hoffe, dass die ZB MED sich in dem Sinne entwickle, dass eine Wiederaufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft bis 2019 möglich ist. „Hoffen und harren hält viele zu Narren. Die Bundesregierung soll nicht hoffen, sondern alles dafür tun, dass die ZB MED erhalten werden kann! Keine andere Bibliothek in Deutschland hat einen vergleichbaren Bestand an Fachzeitschriften. In Zukunft müssen Forschende, Studierende, Ärzte und ApothekerInnen wohl in den USA für teures Geld ihre Fachliteratur per Fernleihe besorgen.“, so Ralph Lenkert besorgt. „Das ist nicht akzeptabel und schadet dem Forschungsstandort Deutschland.“