Umbenennung des Thüringer Ministeriums für Bau, Landesentwicklung und Verkehr in Thüringer Ministerium für Bau, Verkehr und Förderung der Stadt Erfurt vorgeschlagen

Ralph Lenkert

Das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr veröffentlicht auf seiner Internetseite Informationen zum Schienenpersonenfernverkehr von und nach Thüringen. Es wird nur die Stadt Erfurt erwähnt. (siehe http://www.thueringen.de/th9/tmblv/verkehr/schienenverkehr/spfv/

Entgegen den Veröffentlichungen auf der offiziellen Homepage des Carius-Ministeriums gibt es neben dem angegebenen Schienenpersonenfernverkehr von Erfurt aus derzeit noch folgende Fernverkehrsverbindungen:

-       Jena und Saalfeld nach München und Berlin/Hamburg

-       Weimar und Eisenach Frankfurt/Main, Berlin und Dresden 

Der Jenaer Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert (DIE LINKE.) erklärt dazu: „Jetzt wird das fehlende Interesse des Ministers Carius (CDU) und der gesamten Landesregierung für den Schienenfernverkehr außerhalb Erfurt-Hauptbahnhof klar bewiesen. Schon heute wird der Zustand in Thüringen ab 2017 als gegeben dargestellt – daraus folgt, der Minister will und wird nicht für Bahn-Fernverkehr in Ostthüringen mit Jena, Saalfeld und Gera sowie für Weimar kämpfen. Nur Erfurt ist wichtig, deshalb schlage ich die Umbenennung des Ministeriums vor.“ Lenkert fährt fort:“ Die für 2017 angekündigten Fernzüge (3 x von Gera über Jena ins Ruhrgebiet und die zwei ICE von Jena nach Berlin) sind Placebos und haben keinen dauerhaften Bestand, da deren Abfahrtszeiten nur Randlagen abdecken und diese Züge nie „wirtschaftlich“ sein können. Im jetzigen Ministeriumsnamen steht   LANDESENTWICKLUNG ! Landesentwicklung hieße, um einen 2-Stundentakt für ICE-Züge von Nürnberg nach Berlin über Saalfeld-Jena-Naumburg-Dessau zu kämpfen, die Bahnstrecke von Gera nach Weimar über Jena komplett zweigleisig und elektrifiziert auszubauen, damit alle 4 Stunden ein ICE von Gera-Jena-Weimar nach Erfurt fährt und dort  an den ICE von Dresden nach Frankfurt/Main angekoppelt wird. Dafür müsste der Freistaat Thüringen die Bauplanung für die Elektrifizierung vorfinanzieren. Sachsen hat dies bereits erfolgreich vorgemacht.“ Statt sich um Unterstützung für Thüringer Regionen zu kümmern, versucht das Ministerium nur die Vorteile der Erfurt-Fixierung nachzuweisen - deshalb wäre die Umbenennung des Ministeriums ein Schritt zu mehr Ehrlichkeit.