Lenkert kritisiert Strompreiserhöhung der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck

Ralph Lenkert

Mit dem Anstieg der Strompreise bezahlen jetzt die Einwohner Jenas die Privatisierung der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck. Auch Handwerks- und Gewerbeunternehmen sowie Firmen, die derzeit noch Kunden der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck sind, müssen Strompreiserhöhungen befürchten.

Ab dem 1. Januar 2012 werden die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck die Strompreise um 1,99 Cent je Kilowattstunde erhöhen. Begründet wird die Erhöhung mit dem Umlageanstieg für Erneuerbare Energien um 2,8 Cent und deutlich höheren Kosten für die Nutzung von Energienetzen sowie einer allgemeinen Kostensteigerung. Großzügig rühmen sich die Stadtwerke, nur einen Teil der ansteigenden Kosten an ihre Nutzer weiterzugeben. Die genannte Begründung für den Preisanstieg sei laut dem Bundestagsabgeordneten Ralph Lenkert (DIE LINKE.) jedoch nicht ehrlich. Seit 2008 sanken die Preise an der Leipziger Strombörse um mehr als 2 Cent pro kWh und damit auch die Einkaufspreise für die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck. Diese Einkaufsvorteile werden bei der Preiserhöhung zu Lasten der Kunden ignoriert.

Der eigentliche Grund für die Preiserhöhung liegt im Verkauf der Anteile der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck, meint Lenkert. Am 24. August dieses Jahres hatten alle Parteien des Jenaer Stadtrates, mit Ausnahme der Linken, für einen Anteilsverkauf von 20 % der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck an die Thüga AG gestimmt. Mit dem Verkauf wurde eine Renditeforderungen von 5,5 % an die Stadtwerke gestellt. Scheinbar ist diese Forderung nur mit einer Preiserhöhung zu erfüllen.