Einspruch gegen 500 kV-HGÜ-Trassen

Ralph Lenkert

Der aktuelle Netzentwicklungsplan Strom 2014 beinhaltet weiterhin die vier Gleichstromkorridore quer durch Deutschland. Der Entwurf steht noch bis zum 28. Mai zur Konsultation. Jede Bürgerin, jeder Bürger und jede Institution hat bis dahin die Möglichkeit, Einwände gegen den Netzentwicklungsplan zu formulieren und an die Übertragungsnetzbetreiber zu schicken.

Der Ostthüringer Abgeordnete des Deutschen Bundestages, Ralph Lenkert, ist überzeugt, dass die Grundlagen des aktuellen Entwurfs des Netzentwicklungsplans 2014 falsch sind. Dabei stellt er vor allem den zwanghaften Ruf nach unbegrenztem Handel mit Strom in Frage.

„Seit Einführung des Stromhandels stiegen die Strompreise entgegen den Versprechungen schneller als davor. Noch mehr kostenintensiver Stromtransport wird die Preise weiter treiben.

Auch die 500-kV-Gleichstrom-Trasse durch Thüringen wird nur in einem Netz nötig sein, das den unbegrenzten Handel mit Strom möglich machen soll. Fast zehn Prozent des Stroms, der dann durch deutsche Übertragungsnetze fließen soll, wird einfach nur durch das Land durchgeleitet, von Skandinavien nach Italien und Österreich. Vor allem der unbegrenzte Stromhandel innerhalb Deutschlands ist die Ursache des Netzausbaus. Für die Versorgung Süddeutschlands reichen die vorhandenen Stromtrassen. Wenn Händler Strom unbegrenzt durch Leitungen schicken, ohne für die Netzkosten aufkommen zu müssen, die beim Transport entstehen, dann sorgen mehr Leitungen für mehr Netzverluste und höhere Strompreise. Würde man allein diese Kosten, die Mehrkosten für Abschreibungen und Mehrkosten für höheren Wartungsbedarf den Verursachern in Rechnung stellen und sie auch noch angemessen an den Investitionen in Leitungsneubauten beteiligen, würden sie ihren Strom nicht mehr quer durch Europa schieben sondern aus den Regionen beziehen. Der Netzausbau hätte sich erledigt. Aber dem Netzentwicklungsplan liegt dieses „Handelsmantra“ zu Grunde. Mein Einwand und meine Forderungen am Netzentwicklungsplan sind also ganz klar: Die 500 kV-Trassen sind überflüssig. Die Übertragungsnetzbetreiber sollen mit der Bundesnetzagentur über einen politischen Rahmen nachdenken, in dem Netzausbau minimiert werden kann. Das wäre besser für die Menschen, für den Landschaftsschutz, den ländlichen Raum und die Stromverbraucher.

Ich fordere die Bürgerinnen und Bürger, Kommunen und Landesregierungen von Bayern und Thüringen auf, sich am Konsultationsprozess zu beteiligen und ihre Bedenken und Einwände an die Übertragungsnetzbetreiber zu formulieren.“

Info:

Einwände gegen den Netzentwicklungsplan können unter Angabe der vollständigen Adresse postalisch an

Netzentwicklungsplan Strom, Postfach 10 05 72, 10565 Berlin

gesendet werden oder über ein online-Formular direkt über die Homepage der Übertragungsnetzbetreiber unter www.netzentwicklungsplan.de oder per Email an konsultation@netzentwicklungsplan.de

Die Einwände werden im Internet veröffentlicht, soweit das Einverständnis dafür gegeben wurde und nach Aussage der Übertragungsnetzbetreiber für den zweiten Entwurf berücksichtigt.

Der Einwand des Abgeordneten Ralph Lenkert ist auf seiner Internetseite veröffentlicht unter

http://www.ralph-lenkert.de/themen/netzausbau/bis_285_einwendungen_an_uebertragungsnetzbetreiber_schicken/