Die Menschen müssen lernen nach oben zu schauen

Jena. Zum Wahlkampfauftakt in Jena: Gregor Gysi hat am Mittwoch nahezu 1500 Zuschauer in seinen Bann gezogen. Auf dem Holzmarkt hielt er zwar keine flammende Rede, setzte aber die für's Publikum entscheidenden Akzente. Zentrale Themen des Abends: Mehr soziale Gerechtigkeit und ökonomische Nachhaltigkeit. Weder deutsche Kriegsbeteiligung, noch deutsche Waffenexporte. Erhöhung des Spitzensteuersatzes und Abschaffung der Studiengebühren. 
Und die wohl wichtigste Botschaft des Abends: "Die Menschen müssen lernen nach oben zu schauen - dort, wo die Ackermänner sitzen. An die müssen wir ran. Wer in Deutschland Vollzeit arbeiten geht, muss Anspruch haben auf einen Lohn, von dem er menschenwürdig leben kann." 
Überschattet wurde der Auftritt des Fraktionsvorsitzenden durch die Nachricht über den plötzlichen Tod Lothar Biskys. Der ehemalige Parteivorsitzende und enge Freund Gysis war nur wenige Stunden zuvor verstorben. Tief erschüttert trat Gregor Gysi deshalb auf die kleine Bühne, bemüht um Lockerheit und Heiterkeit. Nein, er wollte den Auftritt jetzt nicht absagen - "auch, weil Lothar sonst mit mir gemeckert hätte." Und so wollte Gregor Gysi an diesem Abend in Jena nicht aufhören, den Menschen zu erklären, wie der ewige Widerspruch seiner Partei DIE LINKE der einzige Weg zu mehr Frieden, mehr sozialer Gerechtigkeit und mehr Demokratie in Deutschland und Europa ist.