Bahnverbindungen in Thüringen bleiben wegen Luxusprojekten der Regierung weiter schlecht

Ralph Lenkert

In seiner gestrigen Rede im Bundestag wies der der thüringische Bundestagsabgeordnete Ralph Lenkert auf die drohende Abkopplung Jenas von den ICE-Verbindungen hin. Lenkert: „Für den Prestigebahnhof „Stuttgart 21““ plant die Regierung  mindestens 4,9 Milliarden Euro ein.“ Lenkert weiter: „Ich komme aus Jena, dem gern gepriesenen technologischen Leuchtturm Thüringens, der wohl 2017 vom Fernverkehr abgehängt wird, weil die ICEs dann über die Neubaustrecke über Erfurt fahren.“

Lenkert kritisiert auch die Streichung der Mittel für die Mitte-Deutschland-Verbindung: „Die Stadt Gera, die auch zu meinem Wahlkreis gehört, kämpft mit wirtschaftlichen Problemen. Eine gute Verkehrsanbindung würde nachhaltig helfen. Leider ist Gera seit Jahren vom Fernverkehr abgehängt. Chemnitz, Zwickau, Weimar, Eisenach - alle diese Städte liegen ebenfalls an der Mitte-Deutschland-Verbindung und könnten sich nachhaltig entwickeln. Weil die Regierung aber Milliarden für „Stuttgart 21“ verschleudert, ist für andere Bahnnetzinvestitionen kein Geld mehr da.“

Problematisch ist für den thüringischen Abgeordneten auch die Situation an den Hochschulen wie der Universität Jena. Lenkert wörtlich: „Wegen der Regierungspolitik, auch Ihrer Regierungspolitik, müssen Hochschulen sparen. Deshalb beschäftigen sie jetzt statt Dozenten Lehrbeauftragte. Die Arbeit ist die gleiche wie vorher, aber die Lehrbeauftragten erhalten je wöchentlicher Lehrveranstaltung nur circa 500 Euro pro Semester. Das macht bei vier bis fünf Lehrveranstaltungen fette 2 000 bis 2 500 Euro in sechs Monaten. Das ist untragbar.“