Radonbelastung offenbar kein Grund zur Eile

Ralph Lenkert
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Die Bundesregierung sieht beim Thema Radon-Belastung offensichtlich keinen Grund zur Eile. Ein Maßnahmenplan, der sich mit der Bewältigung der Risiken langjähriger Radon-Belastungen befasst, wird in dieser Legislaturperiode nicht mehr vorgelegt. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine schriftliche Frage des LINKEN-Abgeordneten Ralph Lenkert hervor. Lenkert wollte wissen, bis wann die Bundesregierung plant, die 2013 beschlossene EU-Richtlinie (2013/59/Euratom) umzusetzen, die solche Maßnahmenpläne von den EU-Mitgliedsstaaten fordert.

Dazu Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag:

„Kommt es heut nicht, kommt es morgen vielleicht. Nach diesem Prinzip bummelt sich die Bundesregierung an der Radon-Problematik ab. Sie spielt mit der Gesundheit der Menschen. Radon ist der zweithäufigste Auslöser von Lungenkrebs. Es ist unbegreiflich, warum es in Deutschland nicht schon längst Grenzwerte für Radon in öffentlichen und privaten Gebäuden gibt. Wenn Menschen gezwungen sind, in einer mit Radon belasteten Umgebung zu arbeiten, können sie sich nach derzeitiger Rechtslage dagegen nicht wehren. Das Problem löst aber selbst die EU-Richtlinie nicht, denn dort werden nur sogenannte Referenzwerte gefordert. Das ist viel zu unverbindlich. Grenzwerte müssen her. Aber die will die Bundesregierung auch weiterhin nicht einführen, wie sie ebenfalls verlautbart hat.“