Netzausbau: Schnitt durch Ostthüringen

Ralph Lenkert, umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Deutschen Bundestag zur heutigen Vorstellung der Planungskorridore für die Gleichstromtrasse SuedOstLink durch den Netzbetreiber 50Hertz:

„Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz stellte heute die Korridore vor, aus denen der zukünftige Trassenverlauf der Gleichstromtrasse SuedOstLink hervorgehen soll. Wie zu befürchten war, wird die Trasse quer durch Ostthüringen geplant. Seit Jahren kritisiert DIE LINKE die geplanten Gleichstromtrassen und hat diese als einzige Partei stets im Bundestag abgelehnt.
Die Trassen dienen dem Transport von Kohlestrom und der Ausweitung des ungebremsten Stromhandels, anstatt der Energiewende. DIE LINKE fordert, dass Stromerzeuger, Stromhändler und Stromgroßkunden ebenfalls an den Kosten des Netzausbaus beteiligt werden.
Bisher wurde von den Netzbetreibern nicht eine Variante durchgerechnet, die auf Vermeidung des Netzausbaus abzielte, weil die Netzbetreiber eine garantierte Rendite für jeden Ausbau-Euro erhalten.

Es waren CDU und SPD mit ihrer Bundestagsmehrheit, die den Bau der 500kV-Gleichstromtrasse zum Gesetz erhoben. Er wird ohne andere Bundestagsmehrheiten nicht zu verhindern sein.
Da die Leitungen als Erdkabel gebaut werden sollen, entsteht eine 20 Meter breite Trasse, die die Landschaft dauerhaft zerschneidet und die nicht mehr bebaut oder bepflanzt werden kann. Nutzen wir die Planungsphase, damit der überflüssige Netzausbau wenigstens möglichst wenig Schaden an unserer Umwelt und Natur verursacht.“