Innenminister rückt Fans in die Nähe von Terroristen

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Bundestagsabgeordneter der LINKEN entsetzt über Äußerung Poppenhägers

Jena. Ralph Lenkert ist entsetzt. "Will Minister Poppenhäger aus Sicherheitsgründen zukünftig alle öffentlichen Veranstaltungen verbieten lassen: den Zwiebelmarkt in Weimar, das Vogelschießen in Rudolstadt, alle Fußballspiele mit mehr als 50 Zuschauern?", fragt der Jenaer Bundestagsabgeordnete der LINKEN und bezieht sich auf ein in der OTZ vom 2.02.2017 veröffentlichtes Zitat aus einer Antwort des Innenministeriums, dass "die Gefahrenvorsorge bei Großveranstaltungen in hohen abstrakten Gefährdungslagen nicht zurückhaltend betrachtet werden kann."

Wie anders als eine Aufforderung zum Verbot von Großveranstaltungen soll diese Aussage interpretiert werden?

Das Innenministerium begründet mit dem Verweis auf diese allgemeine Gefahrenlage weiterhin, dass Fans des FC Carl Zeiss Jena in der Südkurve des Jenaer Stadions mit Gefahrenvorsorge unvereinbar sind.


"Wer in einem Atemzug Fans, Sicherheitslage und Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt nennt, der unterstellt engagierten Fußballfans, sie wären wie Terroristen", empört sich Lenkert über den SPD-Minister. "Ich weise jeden Versuch, die Fans der Südkurve Jena oder Fußballfans allgemein als Sicherheitsrisiko zu bezeichnen und damit in die Nähe von Terroristen zu rücken, entschieden zurück!" erklärt Lenkert weiter. "Wenn es meine Termine erlauben, dann sehe ich mir die FCC Heimspiele an – aus der Südkurve."

Lenkert hinterfragt, welchen Unterschied es bei einem geplanten Terroranschlag eigentlich machen würde, in welcher Kurve welche Fangruppierung steht? „Ich erwarte vom Innenministerium eine Entschuldigung bei den Jenaer Fans - und dass das Innenministerium sich um das Aufklären des Versagens der Sicherheitsbehörden z.B. beim NSU kümmert und nicht die demokratische Jenaer Fanszene zerschlagen hilft.