Expertenkommission für Forschung und Innovation trägt Scheuklappen

Ralph Lenkert
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Die Empfehlungen der Expertenkommission stehen seit Jahren im Zeichen der Regierungslinie Exzellenz und Technologieführerschaft. Dass junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen im Wissenschaftssystem leiden, wird wie immer ignoriert, sagt Ralph Lenkert, Sprecher für Forschungs- und Technologiepolitik der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf das aktuelle Jahresgutachten der von der Bundesregierung berufenen Expertenkommission für Forschung und Innovation (EFI). Morgen sollen die Empfehlungen dem Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Bundestags vorgestellt werden. Lenkert weiter: 

Es ist zu erwarten, dass der Bericht in diesem Jahr eine ähnlich starke Kritik unter Forscherinnen und Forschern hervorrufen wird wie 2014. Das im Vorjahr vorgelegte Gutachten hatte aus dem gesamten Wissenschaftssystem Kritik geerntet, und zwar nicht nur aufgrund der Reduzierung von Wissenschaft und Forschung auf ihre ökonomische Verwertbarkeit. Die umstrittene Methodik, die vor allem Leistungsvergleiche mit ebenso umstrittenen Indikatoren in den Mittelpunkt stellt, ist weder innovativ noch zielführend. Die Ursachen für die im Vorjahresgutachten kritisierte Innovationsschwäche, wie der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und Wissenschaft oder die Arbeitsbedingungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, werden konsequent ignoriert. 

Die Fraktion DIE LINKE wird sich auch weiterhin für Chancengleichheit in der Wissenschaft und eine gerechte Anpassung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes starkmachen.