Weidetierprämie statt Wolfsabschuss - Zwischenfrage im Plenum

Vielen Dank, Frau Präsidentin. - Herr Kollege Radwan, Sind Ihnen folgende Zahlen bekannt? Im Jahre 2005 gab es in Deutschland 2,64 Millionen Schafe. Im Jahre 2013, als es fast noch keine Wolfsbestände gab, war die Zahl auf 1,5 Millionen Schafe gesunken. Um diese Zahl pegelt es sich bis heute ein. Die Ursache ist die unzureichende Finanzierung der Weidetierhaltung.

Meine ehemalige Kollegin Kirsten Tackmann hat Sie jedes Jahr darauf hingewiesen, dass wir dringend eine Weidetierprämie brauchen,

(Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)

um die Weidetierhalter, die Schäferinnen und Schäfer und auch Ihre Almbauern zu unterstützen, damit sie die Kulturlandschaft eben erhalten können. Sie haben dies jedes Mal verhindert.

(Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Harald Ebner (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Wo er recht hat, hat er recht!)

Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass wir auch dieses Jahr wieder 50 Millionen Euro extra für eine Weidetierprämie fordern, für die Weidehaltung, damit die Weidetierhalter, die Schäferinnen und Schäfer die Chance haben, zu überleben.

(Zuruf des Abg. Hermann Färber (CDU/CSU))

Was fordern Sie? Sie fordern, den Wolf abzuschießen. Das ist alles, was Sie kennen; das ist doch billig.

(Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

Ein nächster Punkt. Wir haben jahrelang gefordert - meine Kollegin Kirsten Tackmann hat das jedes Mal getan -, endlich mehr Weideschutzmaßnahmen zu finanzieren, Weideschutzhunde zu finanzieren, ein Herdenschutzzentrum richtig aufzubauen. Sie haben dies verhindert. Und jetzt einfach die Wölfe abschießen zu wollen, ist der falsche Weg. Selbst wenn jeder Wolf getötet werden würde, liebe Schäferinnen und Schäfer, wird Ihre Existenz trotzdem nicht besser, weil Sie die Weidetierhaltung nicht gut finanziert bekommen, weil Sie nicht genügend Geld verdienen können. Ohne eine Weidetierprämie werden Sie nicht überleben können, ob mit Wolf oder ohne Wolf. Deswegen fordern wir eine Weidetierprämie