Pressemitteilung zum Verbändeappell Offshore-Ausschreibungsdesign Windenergie
Mit einem gemeinsamen Verbände-Appell richten gerade Gewerkschaften und Umweltverbände Kritik am Ausschreibungsdesign für Wind auf See an die Bundesregierung. Sie fordern sozial-ökologische Komponenten für die Ausschreibungen, um sie für heimische Fertigung und soziale und ökologische Standards zugänglich zu machen (https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Pressemitteilungen/Energie/240603_Verb%C3%A4ndeappell_Ausschreibungsdesign_Offshore-Wind.pdf).
Hierzu erklärt Ralph Lenkert, energie- und klimapolitischer Sprecher der Linken im Bundestag:
"Wir schließen uns der Kritik der Verbände an. Die Linke fordert inzwischen seit Jahrzehnten, dass die Bürgerinnen und Bürger an der Wertschöpfung der neuen Energien teilhaben müssen, sonst sinkt die Akzeptanz. Das bedeutet vor allem, Arbeitsplätze vor Ort zu sichern und Monopolstrukturen in der Energiewirtschaft zu durchbrechen. Die Ausschreibungen müssen an eine Wertschöpfungskomponente gekoppelt werden. Das gilt nicht nur für Wind auf See. Bei allen Erneuerbaren Energien müssen Arbeitsplätze an deutschen Werksstandorten geschaffen, wenigstens gesichert werden. Das ist nicht nur eine soziale Frage, sondern auch eine Frage der Energiesicherheit.
Der Blick der Bundesregierung auf kurzfristige Maximalerlöse bei den Ausschreibungen ist schlecht für alle. Dann fehlt es an sozialen und ökologischen Standards und der Strom wird unnötig teuer für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Bundesregierung darf bei Wind auf See nicht denselben Fehler machen wie beim Solarpaket und die heimische Wirtschaft außen vorlassen. Die Bundesregierung treibt die Erneuerbare Energiefertigung in Deutschland in den Ruin und nur dafür, dass FDP-Finanzminister Lindner behaupten kann, er hätte Kosten reduziert. Das Gegenteil ist der Fall, durch diese kurzfriste Erlös-Logik wird unsere Volkswirtschaft nachhaltig geschwächt und insbesondere für Haushalte wird es immer teurer. Wir werden immer abhängiger von ausländischem Know-How und Ressourcen wie es beim russischen Erdgas war. Das ist Sabotage an der Energiewende und der deutschen Versorgungssicherheit."