EU-Kommissar will Verwendung eines gesundheitsgefährdenden Autokältemittels erzwingen

Ralph Lenkert
Ralph LenkertPressemitteilungenAutoindustrieKältemittel 1234yf

Der Streit um ein gefährliches Kältemittel für Autoklimaanlagen weitet sich aus. EU-Industriekommissar Antonio Tajani hat heute ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland eingeleitet. Hintergrund ist ein Streit um die Gefährlichkeit des Stoffes und die Weigerung eines Automobilherstellers nach Brandversuchen, es bei seinen Fahrzeugen einzusetzen. Das Kältemittel R1234yf entzündet sich bereits bei 405 Grad Celsius und bildet bei der Verbrennung ein Kontaktgift, dessen Gefährlichkeit in der Größenordnung des verbotenen Kampfgases Phosgen liegt.

Dazu erklärt der Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag Ralph Lenkert: „Schon im August letzten Jahres hatte ich Kommissar Tajani angeschrieben und ihn auf die Gefährlichkeit des Kältemittels hingewiesen. Ich bat ihn um eine Fristverlängerung für die Entwicklung von klimafreundlichen und ungefährlichen Kfz-Klimaanlagen. Seine ablehnende Antwort war formalistisch und einseitig zu Gunsten der Befürworter des Mittels. Jetzt wurden bei Tunnelbrandversuchen der Deutschen Umwelthilfe Giftkonzentrationen in der Luft gemessen, die schwere und nicht ausheilbare Schäden verursachen und trotzdem wird ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet. Es darf nicht sein, dass erst Menschen verletzt werden oder sterben müssen, bevor Einsicht einkehrt. Ich fordere Antonio Tajani auf, das Verfahren umgehend einzustellen.“