Durch Autokältemittel wird es Tote geben

Ralph Lenkert

Zu der neuesten Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe und zur morgigen Entscheidung des EU-Industriekommissars Antonio Tajani über ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen des umstrittenen Autoklima-Kältemittels R1234yf erklärt der Thüringer Abgeordnete der Linksfraktion im Bundestag:

„Es ist traurig, dass erst die Deutsche Umwelthilfe und nicht das Kraftfahrtbundesamt oder die EU-Behörden die Gefährlichkeit des neuen Kältemittels feststellen müssen. Die Brandversuche der Umwelthilfe in einem Tunnel beweisen die hochgradige Gefährdung von Menschenleben. Ich hatte den EU-Kommissar schon letztes Jahr angeschrieben, aber meine Hinweise wurden ignoriert. Und dies, obwohl der Weltverband der Automobilingenieure (SAE) die Gefährdung von Insassen auf ein Sechstel der Kfz-Brände geschätzt hatte, wie das Handelsblatt bereits am 6. August 2013 gemeldet hatte.“

Der Umweltpolitiker Lenkert weiter: „Ein Sechstel bei dreißigtausend Kfz-Bränden pro Jahr sind allein in Deutschland etliche tausend Menschen, die nicht ausheilbare Schäden davontragen werden. Einige werden sterben. Ich fordere den EU-Kommissar Tajani auf, das Kältemittel R1234yf umgehend zu verbieten und kein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Bundesrepublik einzuleiten. Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie alle Automobilfirmen, die das gefährliche Mittel nicht einsetzen, bei der Entwicklung von klimafreundlichen und ungefährlichen Kfz-Klimaanlagen unterstützt.“